Vertrauen: Der Schlüssel zur Überwindung mentaler Blockaden bei Turnerinnen

Vertrauen: Der Schlüssel zur Überwindung mentaler Blockaden bei Turnerinnen

12. März 2024 Aus Von chrissi

Im Sport, insbesondere in der Welt des Turnens, ist Vertrauen ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Es geht dabei nicht nur um das Vertrauen in die Trainer oder Teamkollegen, sondern vor allem um das Vertrauen in sich selbst und in die eigenen Fähigkeiten. Eine Turnerin, die sich ihrer Fähigkeiten sicher ist und Vertrauen in ihre Leistungsfähigkeit hat, kann sowohl körperliche als auch mentale Herausforderungen besser meistern.

Das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit

Ein Begriff, der in der Diskussion um die Leistungsfähigkeit von Turnerinnen immer wieder auftaucht, ist Selbstvertrauen. Doch während viele glauben, dass Selbstvertrauen der Schlüssel zum Erfolg ist, könnte es eigentlich das Vertrauen sein, das die Turnerin wirklich braucht. Es ist das Vertrauen, das es einer Turnerin ermöglicht, Fähigkeiten auszuführen, von denen sie weiß, dass sie sie kann, aber aus irgendeinem Grund nicht ausführen kann. Vertrauen gibt ihr die Sicherheit, ihre Ängste zu überwinden. Es ist das fehlende Puzzleteil.

Nun könnte man annehmen, dass mangelndes Selbstvertrauen auch zu geringem Vertrauen führt. Doch es ist das Vertrauen, das zuerst aufgebaut werden muss. Und dieses Vertrauen bezieht sich nicht auf die Trainer oder Teamkollegen, sondern auf das eigene Gehirn.

Vertrauen in das eigene Gehirn

Wenn eine Turnerin einen mentalen Block hat, verringert sie unbewusst das Vertrauen in ihr Gehirn bei jedem Versuch, ihre Fähigkeit auszuführen. Der Grund dafür ist, dass das Gehirn der Turnerin Signale sendet, die sie daran hindern, ihre Fähigkeit auszuführen, weil es kein Vertrauen hat. Dies kann passieren, weil das Gehirn merkt, dass die Turnerin ihre Fähigkeiten in Frage stellt oder weil es den enormen Druck spürt, den sie auf sich selbst ausübt, um gut zu sein oder bestimmte Fähigkeiten rechtzeitig zu erlangen.

Wenn das Gehirn diese Dinge spürt, weiß es, dass die Turnerin nicht in der richtigen Einstellung ist, um diese schwierigen und potenziell gefährlichen Fähigkeiten auszuführen. Daher stoppt es sie. Doch eine Turnerin wird trotzdem weitermachen. Sie ist darauf trainiert, ihre Fähigkeiten so lange zu versuchen, bis sie sie beherrscht.

Vertrauensverlust und seine Folgen

Jedes Mal, wenn eine Turnerin ihre Fähigkeit erfolglos versucht, sinkt ihr Vertrauenslevel stark und ihr Gehirn lernt schließlich, ihr überhaupt nicht mehr zu vertrauen. Der Grund dafür ist, dass ihr Gehirn ihr durch das Stoppen oder Zögern signalisiert, dass es ihr in diesem Moment nicht vertraut. Wenn die Turnerin diese Botschaft ignoriert und weiterhin versucht, ihre Fähigkeit immer wieder auszuführen, lernt ihr Gehirn, dass sie nicht vertrauenswürdig ist. Ihr Gehirn erkennt dann, dass es noch drastischere Maßnahmen ergreifen muss, um sie zum Zuhören zu bringen. Dies führt dazu, dass ihre mentalen Blockaden noch schlimmer werden und/oder sie beginnt, Fähigkeiten in anderen Disziplinen zu „verlieren“.

Wie kann eine Turnerin Vertrauen zu ihrem Gehirn aufbauen?

Die Antwort auf diese Frage ist von unschätzbarem Wert. Das Ziel ist, dem Gehirn das zu geben, was es verlangt. Und sie erreicht dies, indem sie ihr Gehirn fragt, was es in jedem Moment erfolgreich tun kann. Dies entspricht der Entscheidung der Turnerin, welche Progression ihrer Fähigkeit sie in diesem Moment erfolgreich ausführen kann. Wenn sie versucht, ihren Abstoß-Flug auf der Stange zu machen und nicht loslässt, kann sie sich fragen, was ihr helfen könnte, es zu tun. Benötigt sie Unterstützung? Sollte sie stattdessen einen Schwingflug machen? Braucht sie Flugübungen in die Grube?

Es herauszufinden, was sie tun KANN, ist das Wichtigste, was eine Turnerin tun kann, um Vertrauen zu ihrem Gehirn aufzubauen. Wenn sie die Progression findet, die sie an diesem Tag ausführen kann, sollte sie immer wieder üben, damit ihr Vertrauen und Selbstvertrauen wachsen. Mit der Zeit wird sich ihr Gehirn „sicher“ fühlen und ihr das Gefühl geben, dass eine schwierigere Progression möglich ist. Und das ist der Zeitpunkt, an dem die Turnerin versuchen kann, die nächst schwierigere Progression zu machen.

Vertrauensaufbau: Ein schrittweiser Prozess

Der Aufbau von Vertrauen ist ein schrittweiser Prozess, der unglaublich langsam erscheinen kann. Aber es ist der EINZIGE Prozess, der dazu führt, dass das Gehirn einer Turnerin ihr wieder vertraut. Wenn das Gehirn das Gefühl hat, dass die Turnerin auf es hört und ihm gibt, was es braucht, um sich „sicher“ zu fühlen, dann hört das Gehirn auf, ihre Fähigkeiten zu kontrollieren. Dies ist der Moment, in dem die Turnerin in der Lage ist, ihre vollen Fähigkeiten wieder auszuführen.

Mentale Blockaden: Ein schleichender Prozess

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass mentale Blockaden plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten. Die Wahrheit ist jedoch, dass das Blockieren einer Fähigkeit ein schleichender Prozess ist. Es baut sich nach vielen, vielen Situationen auf, in denen das Vertrauen zwischen der Turnerin und ihrem Gehirn schwindet, bis das Gehirn schließlich große Maßnahmen ergreifen muss, um die Turnerin zum Zuhören zu bringen.

Daher ist es wichtig, dass sowohl die Turnerin als auch ihre Unterstützer Geduld haben, wenn sie versuchen, Fähigkeiten zurückzugewinnen. Der Wiederaufbau von Vertrauen erfordert Zeit und konstante Anstrengungen. Bleiben Sie dran! Bleiben Sie hoffnungsvoll. Machen Sie weiter mit der mentalen Arbeit. Und vor allem: Bauen Sie Tag für Tag Vertrauen auf.

Fazit

Vertrauen ist eine entscheidende Komponente in der Welt des Sports, insbesondere im Turnen. Es ist das Vertrauen in das eigene Gehirn und die eigenen Fähigkeiten, das eine Turnerin benötigt, um ihre volle Leistungsfähigkeit zu entfalten und mentale Blockaden zu überwinden. Der Prozess des Vertrauensaufbaus kann langsam und mühsam sein, ist aber der einzige Weg, um das Gehirn dazu zu bringen, der Turnerin wieder zu vertrauen. Mit Geduld, Ausdauer und konstanter mentaler Arbeit kann jede Turnerin das Vertrauen in sich selbst und ihr Gehirn wiederherstellen und ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen.

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